Phasen-orientierte Behandlung komplexer Traumastörungen |
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Die phasen-orientierte Behandlung ist die Standardbehandlung für die Therapie von Patienten, die in der Kindheit chronisch traumatisiert wurden. Wenn auch viele erfahrene Kliniker diesen Ansatz tagtäglich in ihrer Praxis benutzen, mögen doch manche nach einem tieferen Verständnis für die Traumatisierung der Patienten und einer Verfeinerung ihrer Behandlungsstrategien suchen. Dieser Workshop soll diesem Ziel dienen.
Ausgangspunkt wird die Theorie der strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit sein (einschließlich der Adaptation von Janets Aktionspsychologie), die Onno van der Hart zusammen mit Ellert Nijenhuis und Kathy Steele entwickelt haben. Nach der Theorie der Strukturellen Dissoziation besteht die Traumatisierung in einer essentiellen Teilung der Persönlichkeit in eine oder mehrere Persönlichkeitsanteile, die hauptsächlich den Funktionen des täglichen Lebens und der Fortpflanzung dienen (d.h. dem Überleben der Spezies) und in eine oder mehrere Anteile, die an die traumatischen Erinnerungen fixiert sind und Reaktionen ähnlich wie bei Tieren bei der Verteidigung gegen reale oder vermutete Bedrohung zeigen (d.h. Überleben des Individuums).
Die verschiedenen Persönlichkeitsanteile üben verschiedene Funktionen aus, die von Aktionssystemen ausgeführt werden, die sich in der Evolution entwickelt haben. Das können Bindung, Erforschung, Spielen und Verteidigung sein, die sich in speziellen seelischen und Verhaltens-orientierten Aktionstendenzen manifestieren. Die strukturelle Dissoziation ist das grundlegende Merkmal für eine große Reihe von Trauma-bezogenen Störungen, einschließlich der PTSD (Posttraumatischen Belastungsstörung), der komplexen PTSD (als mögliche diagnostische Kategorie), der Borderline-Persönlichkeitsstörung, den in der ICD-10 aufgeführten Dissoziativen Störungen der Bewegung und des Körperempfindens und den dissoziativen Störungen nach den DSM-IV-Kriterien.
Angeregt durch die ?psychologie de la conduite? nach Pierre Janet, erklärt die Psychologie der Aktionen den Zusammenbruch der integrativen Kapazität eines Menschen während der Traumatisierung. Dies impliziert die Entwicklung der strukturellen Dissoziation und es beschreibt die Aktionen, sowohl seelisch wie auch im Verhalten, die diese strukturelle Dissoziation aufrechterhalten. Hier werden auch die spezifischen Verhaltensweisen hervorgehoben, die benötigt werden, um die integrativen Fähigkeiten zu verstärken, die Dissoziation aufzulösen und angemessener die Herausforderungen im Alltagsleben anzugehen.
Beides, sowohl der theoretische Ansatz wie auch die Phasen-orientierte Behandlung, die auf dem theoretischen Modell basiert, stellen die Basis für eine effektive Behandlung zur Verfügung. Unter anderem beschreiben sie jede Behandlungsphase in dem Modell, spezifische Phobien zu überwinden.
- Die Phase 1, Stabilisierung und Symptomreduktion, ist ausgerichtet auf die Überwindung der Phobie vor geistigen Inhalten (d.h. verschiedenste innere konditionierte Stimuli), vor dissoziativen Persönlichkeitsanteilen, vor Bindung und Verlust von Bindung im Verhältnis zum Therapeuten.
- Die Phase 2, die Behandlung von traumatischen Erinnerungen, ist ausgerichtet auf die Bewältigung von Phobien vor traumatischen Erinnerungen und von Ängsten, die aufgrund der unsicheren Bindung an den Täter / oder an die Täter entstanden sind.
- In der Phase 3, der Integration und Rehabilitation, ist die Behandlung ausgerichtet auf die Auflösung der Phobie vor dem täglichen Leben, vor gesünderer Risikoeinschätzung, vor Veränderungsmöglichkeiten und vor Intimität.
Sieht man speziell die komplexen Traumatisierungen, so sind in der klinischen Praxis diese Phasen sehr flexibel und wiederholen sich immer wieder bis hin dazu, dass es ein wiederkehrendes Bedürfnis gibt, zu den früheren Phasen zurück zu kehren.
Participants
Approbierte Ärzte/innen
Psychologen/innen
Kindertherapeuten/innen
Jugendlichentherapeuten/innen
Languages
Seminar auf English .
Programm | ||
Freitag | Anmeldung | 10.00 Uhr |
Beginn | 11.00 Uhr | |
Mittagspause | 13.00 Uhr bis 14.00 Uhr | |
Abschluss | 18.00 Uhr | |
Freitagabend | Gemeinsames Abendessen | 19.00 Uhr |
Samstag | Beginn | 9.30 Uhr |
Mittagspause | 13.00 Uhr bis 14.00 Uhr | |
Abschluss | 17.00 Uhr |
PIE004-01 (2006 - 20. to 21. January)
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