Diagnose und Differentialdiagnose dissoziativer und anderer traumabezogener Störungen |
Veranstalter
Dozenten
Literatur
Termine
Gebühren
Einzahlung der Gebühr bitte auf das Konto:
Kontoeigner: PIE - Helga Matthess
Kontonummer: 200 010 395
Bankleitzahl: 350 500 00
Bank: Stadtsparkasse Duisburg
IBAN: DE04 3505 0000 0200 0103 95
SWIFT-BIC: DUISDE33
Chronische dissoziative Störungen (insbesondere DIS, DDNOS und Depersonalisationserkrankungen) können als komplexe Traumafolgestörungen angesehen werden.
Trotz der ursprünglichen Beiträge des französichen Psychiaters Pierre Janet wurden (und werden immer noch) diese Erkrankungen im ?Mainstream? der Psychiatrie vernachlässigt. In den letzten zwei Jahrzehnten wächst jedoch das Interesse an Traumatisierung und an Traumafolgestörungen.
Dissoziative Erkrankungen lassen sich nicht einfach diagnostizieren und zwar aus folgenden Gründen:
- Im Allgemeinen zeigen Patienten ihre dissoziativen Symptome nicht, sondern haben die Tendenz, diese zu verbergen.
- Es gibt eine Reihe von Überschneidungen mit anderen Erkrankungen wie komplexe Posttraumatische Erkrankung und Cluster B Persönlichkeitsstörungen
- Traumafolgestörungen sind im DSM-IV einander nicht zugeordnet
- Kliniker werden nicht systematisch in Hinblick auf Diagnose und Behandlung dissoziativer Erkrankungen geschult.
- Es gibt eine anhaltende und polarisierende Debatte über die Existenz von DIS als reliable und valide Diagnose
Als Konsequenz auf die fehlende Anerkennung dissoziativer Symptomatik verbringen diese Patienten viele Jahre im Gesundheitssystem oft mit verschiedenen Diagnosen und ohne Behandlung ihrer Grunderkrankung
Am ersten Tag des Workshops werde ich einen allgemeinen Überblick über Dissoziative Erkrankungen und anderen Traumafolgestörungen wie komplexe PTBS und somatoforme Dissoziation geben. Wir werden auf die klinische Phänomenologie DSM-IV Diagnosen der Dissoziativen Störungen achten. Weiter werden wir die Screening Instrumente wie den DES und den SDQ-20 diskutieren. Wir werden uns auch mit den Stärken und Schwächen des ?Structured Clinical Interview for DSM-IV Dissociative Disorders (SCID-D)? befassen, der von M. Steinberg entwickelt wurde (Boon & Draijer, 1991, 1993; Draijer & Boon, 1999), und ich werde das neue Diagnoseinterview vorstellen: ?Interview for Dissociative Disorders and Trauma related Symptoms (IDDTS, Boon, Draijer and Matthess, 2006)?. Dieses Interview wurde 2005/2006 entwickelt. Es besteht aus verschiedenen Kapiteln
(1) somatoforme Dissoziation, (2) traumabezogene Symptome und (3) psychoforme Dissoziation (4) Zusatzfragen zur Differenzierung zwischen echten und imitierten DIS-Fällen. Es ist möglich, verschiedene Untergruppen des Interviews zu verwenden.
Videovignetten werden vorgeführt
Am zweiten Tag werden wir uns insbesondere auf die Diffentialdiagnose konzentrieren. Schwerpunkt wird die Unterscheidung zwischen Patienten mit echter DIS oder DDNOS von solchen mit Cluster B Persönlichkeitsstörungen und Patienten mit Imitierungen der Erkrankungen sein.
Zusätzlich werden noch Forschungsergebnisse vorgetragen.
Hierfür werden für die unterschiedlichen Diagnosekategorien (DIS, DDNOS, Persönlichkeitsstörungen und Imitierte DIS) Profile verglichen.
Es werden verschiedene Patientengruppen unterschieden:
- Patienten mit echter DIS
- Patienten mit echter DIS und gleichzeitiger Histrionischer Persönlichkeitsstörung
- Patienten mit Persönlichkeitsstörung
- Patienten mit imitierter DIS ?Borderlinetyp?
- Patienten mit imitierter DIS ?histrionischer Typ?
- Patienten mit echter, zeitweise schwerer dissoziativer Symptomatik, die fälschlicher weise manchmal als DIS diagnostiziert werden (z.B. komplexe PTBS)
Es werden Fallbeispiele vorgestellt. Auch wird dem Thema Übertragung und Gegenübertragung bei echter und imitierter DIS Aufmerksamkeit geschenkt. Schließlich werden ich auch Möglichkeiten diskutieren, Patienten mit der Imitierung von DIS zu konfrontieren, ohne sie für die Behandlung ?zu verlieren?, und Implikationen für die weitere Behandlung erläutern.
Lernziele
- Die Teilnehmer werden Dissoziative Störungen nach DSM-IV erkennen und differenzieren können und besser andere Traumafolgestörungen erkennen können.
- Die Teilnehmer lernen den Umgang mit dem IDDTS und den Vergleich mit dem SCID-D.
- Die Teilnehmer können Unterschiede in der Symptomdarbietung von Patienten mit dissoziativen Störungen und solchen mit anderen DSM-IV Achse I und Achse II ?Erkrankungen darstellen.
- Die Teilnehmer erkennen besser Unterschiede in Symptomen (sowohl dissoziative wie anderer Traumafolgestörungen) und der Darstellung von Patienten mit echter und imitierter DIS.
- Die Patienten erlernen den Umgang mit einem Protokoll, das hilfreich im Umgang mit den Problemen echter gegenüber imitierten Dissoziativen Störungen ist.
Sprachen
Seminar auf Deutsch .
Programm | ||
Freitag | Anmeldung | 10.00 Uhr |
Beginn | 11.00 Uhr | |
Mittagspause | 13.00 Uhr bis 14.00 Uhr | |
Abschluss | 18.00 Uhr | |
Freitagabend | Gemeinsames Abendessen | 19.00 Uhr |
Samstag | Beginn | 9.30 Uhr |
Mittagspause | 13.00 Uhr bis 14.00 Uhr | |
Abschluss | 17.00 Uhr |
PIE014-01 (2007 - 20. bis 21. April)
Es gelten die Schulungs- und Geschäftsbedingungen .