Abwehr und Phobie bei komplex-traumatisierten Patienten unter Einbezug von EMDR (Leeds) |
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Abwehr und Angst bei komplex-traumatisierten Patienten
- Restrukturierung von früheren Schutzreaktionen und von Gefühlen mit EMDR
Menschen, die in ihrer Kindheit chronische Vernachlässigung und Gewalt erfahren haben, entwickeln unsichere und desorganisierte Bindungsstile, die zu verstärkter Vulnerabilität bei psychiatrischen Problemen im Erwachsenenalter führen, einschließlich struktureller Dissoziation (DID, OSDD, DESNOS and PTSD) und Persönlichkeitsstörungen. Das EMDR-Standardprotokoll ist in frühen Phasen der Therapie solcher PatientInnen teilweise noch nicht anwendbar. Aber eine Reihe von modifizierten EMDR – Verfahren können während des gesamten Therapieprozesses helfen, nicht nur für Ich-Stärkung – wie die Ressoucenentwicklung und – stärkung – sondern für eine ganze Reihe von therapeutischen Aufgaben zur Stärkung der Präsentifikation, der Fähigkeit zur Selbstfürsorge und der Entwicklung der Mentalisierung; zur Entwicklung von Affekttoleranz und Selbstorganisationsfähigkeit, zur Restrukturierung von Abwehr und um die interpersonalen Beziehungen zu verbessern.
Zusätzlich zu den “externalen Phobien” und Triggern belasten Betroffene nach früher Vernachlässigung und Gewalt auch noch eine Reihe “innerer” Phobien. Dies schließt die Phobie vor Gefühlen, vor Bindung und vor Trauma-bezogenen inneren Prozessen und die Phobie vor strukturell dissoziierten Persönlichkeitsanteilen ein.
Modifizierte EMDR-Methoden können bei diesen inneren Phobien eingesetzt werden, um die Patienten darin zu unterstützen, diese in der Entwicklung eingefrorenen Selbst-Fertigkeiten wieder herzustellen.
Diese “inneren” Phobien können auch als psychodynamische oder dissoziative Abwehrprozesse oder als Konflikte von EGO-States beschrieben werden. PatientInnen mit „inneren“ Phobien misslingt oft die Weiterentwicklung oder sie entwickeln Widerstand gegen das EMDR -Standardprotokoll. Die EMDR-Therapie kann dennoch effektiv sein, wenn die Therapeuten genug konzeptuelles Wissen und die entsprechende Wahrnehmung haben, die Abwehr dieser PatientInnen zu erkennen und klinisch einzuschätzen, wann sie einen flexibleren Einsatz von fortgeschrittenen EMDR-Interventionen anwenden sollten.
In der EMDR-Methode ausgebildete Kliniker müssen sich auch mit ihren eigenen phobischen Reaktionen vor Affekten und ihren eigenen psychodynamischen Konflikten auseinandersetzen, da sie selbst einer Vielzahl von Reaktionen in der Arbeit mit den PatientInnen ausgesetzt sind. Hierzu gehören Gegenübertragungsgefühle und sekundäre Traumatisierung, die ihre Fähigkeit beschränken kann, Zugang zu den eigenen konzeptuellen, perzeptuellen und prozeduralem Wissen und Fertigkeiten zu erhalten.
Der Workshop gibt eine Einführung zu Konzepten und Vorgehensweisen, die aus der Kurzzeittherapie (Short-Term Dynamic Psychotherapy, STDP: McCullough,1997, 2003) und der Theorie der Strukturellen Dissoziation der Persönlichkeit (Theory of Structural Dissociation of the Personality, TSDP: van der Hart, Nijenhuis & Steele, 2006) und beschreibt Vorgehensweisen von Knipe (1999, 2003, 2005, 2008, 2009, 2010a, 2010b, 2010c), Mosquera (2010, 2011), Mosquera und Vazquez (2010), Gonzalez und Mosquera (2012) und Leeds (2001), die die Therapeuten bei PatientInnen mit „inneren Phobien“ anwenden können, um deren Abwehr und auch die Affektrestrukturierung zu bearbeiten.
Wir werden auch überlegen, wie TherapeutInnen sensibel werden können für den möglichen Einfluss und die Beeinträchtigung ihrer klinischen Arbeit aufgrund ihrer eigenen Affektphobien, um diesen Einfluss in Zukunft zu vermindern.
Lernziele
1. TeilnehmerInnen werden in der Lage sein, Gründe für unterbrochene EMDR Prozesse zu nennen, die bei komplexen Fällen mit struktureller Dissoziation oder Persönlichkeitsstörungen in der Therapie auftreten können.
2. TeilnehmerInnen werden eine präzise Definition von Affekt Phobien geben können.
3. TeilnehmerInnen werden die Hauptschritte des defense and affect restructuring (Restrukturierung von frühen Schutzmechanismen und Affekten, entwickelt von McCullough 1997, 2003) benennen und alternative EMDR Verfahren, um diese Schritte in ihrer klinischen Arbeit zu erzielen, lernen.
4. TeilnehmerInnen werden in der Lage sein, durchdachte klinische Entscheidungen darüber zu treffen, wann und wann nicht folgende Techniken angewendet werden: Resource Development and Installation Techniken (Absorbtionstechniken) versus EMDR Anwendungen zur Restrukturierung früherer Schutzmechanismen versus das Standard EMDR Protokoll.
5. TeilnehmerInnen werden klinische Interventionen lernen, um Affekttoleranz zu entwickeln, sie in ihre Arbeit mit EMDR zu integrieren und um positive Affekttoleranz zu erweitern.
6. TeilnehmerInnen werden in der Lage sein, zwischen subjektiver und objektiver Gegenübertragung zu unterscheiden und Strategien anzuwenden, um entsprechende Situationen in der Therapie zu meistern.
Literatur
Gonzalez, A., & Mosquera, D. (2012). EMDR and dissociation: The progressive approach. Charleston, SC: Amazon Imprint.
Knipe, J. (1999). Targeting defensive avoidance and dissociated numbing. EMDRIA Newsletter, 4(2), 10, 25.
Knipe, J. (2003). "It was a golden time" ... : Treating narcissistic vulnerability. In P. Manfield (Ed.), EMDR casebook. (pp. 296-319). New York: Norton.
Knipe, J. (2005). Targeting positive affect to clear the pain of unrequited love, codependence, avoidance, and procrastination. In R. Shapiro (Ed.), EMDR solutions: Pathways to healing. (pp. 189-213). New York: W. W. Norton.
Knipe, J. (2008). Loving eyes: Procedures to therapeutically reverse dissociative processes while preserving emotional safety. In C. Forgash & M. Copeley (Eds.), Healing the heart of trauma and dissociation with EMDR and ego state therapy. (pp. 181-225). New York, NY: Springer Pub. Co.
Knipe, J. (2009). “Shame is my safe place”: AIP targeting of shame as a psychological defense. In R. Shapiro (Ed.), EMDR solution II: For depression, eating disorders, performance, and more ( ed.). (pp. 49-89). New York: Norton Professional Books.
Knipe, J. (2010a). Dysfunctional positive affect: Codependence or obsession with self-defeating behavior. In M. Luber (Ed.), Eye movement desensitization and reprocessing (EMDR) scripted protocols: Special populations. (pp. 463-5). Springer Pub Co.
Knipe, J. (2010b). Dysfunctional positive affect: Procrastination. In M. Luber (Ed.), Eye movement desensitization and reprocessing (EMDR) scripted protocols: Special populations. (pp. 453-8). Springer Pub Co.
Knipe, J. (2010c). Dysfunctional positive affects: To assist clients with unwanted avoidance defenses. In M. Luber (Ed.), Eye movement desensitization and reprocessing (EMDR) scripted protocols: Special populations. (pp. 451-2). Springer Pub Co.
Knipe, J. (2014). EMDR toolbox: Theory and treatment of complex PTSD and dissociation. New York: Springer Publishing Company.
Leeds, A. M. (2001). Strengthening the self: Principles and procedures for creating successful treatment outcomes for adult survivors of neglect and abuse. Santa Rosa: (Cassette Recording, Transcript, and Manual available from Andrew M. Leeds, Ph.D., 1049 Fourth Street, Suite G, Santa Rosa, CA 95404).
McCullough, L. (2003). Treating affect phobia: A manual for short-term dynamic psychotherapy. New York: Guilford Press.
McCullough Vaillant, L. (1997). Changing character: Short-Term anxiety-regulating psychotherapy for restructuring defenses, affects, and attachment. New York: Basic Books.
Mosquera, D. (2011). Dissociation and EMDR. A progressive approach. ISSTD 28th Annual Conference. Complex Trauma and Dissociation across the life span. Montreal.
Mosquera, D. (2011). Personality Disorders and EMDR. Preconference Workshop at the 12th EMDR Europe Conference. Vienna.
Mosquera, D. (2010). Processing Dissociative Phobias with EMDR. ESTD. European Society for Trauma and Dissociation Conference. Queen’s University. Belfast.
Mosquera, D. & Vasquez, A. (2010) Frequent Problems with EMDR. Issue of the EMDR Italian Association.
Mosquera, D., & Gonzalez, A. (2014). Borderline personality disorder and EMDR therapy. D. M. B.
Van der Hart, O., Nijenhuis, E. R. S., & Steele, K. (2006). The haunted self : Structural dissociation and the treatment of chronic traumatization. New York: Norton.
Teilnehmer
Approbierte Ärzte/innen
Psychologen/innen
Kindertherapeuten/innen
Jugendlichentherapeuten/innen
Psychotherapeuten/innen
Psychotherapeuten/innen mit praktischer Erfahrungen in der Behandlung traumatisierter Patienten
Qualifizierte Fachkräfte, die im Traumabereich arbeiten
EMDR-Supervisorinnen und -Supervisoren
Sprachen
Seminar auf Englisch .
Programm | ||
Samstag | Anmeldung | 13.30 Uhr |
Beginn | 14.00 Uhr | |
Ende | 19.30 Uhr | |
Samstagabend | Gemeinsames Abendessen | 20.00 Uhr |
Sonntag | Beginn | 9.00 Uhr |
Mittagspause | 12.30 Uhr bis 13.30 Uhr | |
Ende | 16.00 Uhr |
Im Tagungsbeitrag eingeschlossen sind Getränke, Gebäck und Obst in den Pausen, ein Mittagessen am Sonntag und ein gemeinsames Abendessen im Restaurant am Samstagabend.
Als PsychotherapeutIn in Ausbildung können Sie dieses Seminar möglicherweise zu einer reduzierten Teilnahmegebühr von 100€ besuchen. Wenden Sie sich hierfür bitte per eMail (info@pi-europe.eu) an uns und senden Sie uns einen Ausbildungsnachweis. Sie erfahren spätestens vier Wochen vor dem Seminar endgültig, ob eine Teilnahme daran zum reduzierten Preis möglich ist.
Abwehr und Phobie bei komplex-traumatisierten Patienten –Restrukturierung von frühen Schutz-reaktionen und von Gefühlen mit EMDR
PIE076-01 (2018 - 28. bis 29. April)
Es gelten die Schulungs- und Geschäftsbedingungen .